Dienstag, 18. November 2014

Veränderung?

Meine lieben Leserinnen und Leser

Da sitz ich nun, auf meiner selbstkreierten Sitzgruppe aus gebrauchten Paletten...und ich bin stolz wie Otto. Mein "Ich-Parameter" füllt sich mit Zufriedenheit, Wohlbefinden und grossem Respekt vor mir und meiner Kreativität.

Oftmals (und ich denke es geht nicht nur mir so) habe ich das Gefühl, dass sich etwas ändern muss. Entweder ich lege mir eine neue Frisur zu, kaufe mir tonnenweise neue Klamotten (weil ich ja NIIIIE etwas richtiges zum anziehen habe), oder das Wohnzimmer wird einfach mal auf "Hipster-Modus" aufpoliert. Ich entschied mich wie oben erwähnt für Letzteres.

Nun, dieses starke Gefühl von "Ich brauche Veränderung" taucht bei mir mindestens einmal im Monat auf. Es kommt meistens sehr plötzlich und ist wahnsinnig stark. Aber wieso haben wir ständig den Drang etwas an uns oder der momentanen Lebenssituation zu ändern? Sind es die allgegenwärtigen Medien, die uns eintrichtern wer IN und wer OUT ist? Sind es die Vergleiche unter den Bekannten & Verwandten die uns sagen "du bist nicht gut genug", oder sind es einfach wahnsinnige Selbstzweifel die Unsereins plagen, hervorgerufen durch schlechte Erinnerungen aus der Vergangenheit?
In der Tat frage ich mich wahnsinnig oft, ob ich mein Leben "richtig mache" oder ich etwas daran ändern muss. Selbstzweifel sind bei mir omnipräsent und füllen meinen "Rucksack" den ich immer bei mir trage bis fast ganz nach oben. Für mich fühlt es sich an wie einen zweiten Job zu besitzen. Gegen aussen mag man offen und selbstsicher wirken, was man aber innerlich überhaupt nicht ist. Die Fassade muss aufrecht erhalten und kleine Löcher repariert werden. Es ist wie eine Gratwanderung auf einem Pfad der endlos scheint und links & rechts neben sich zwei riesige schwarze Löcher bereithält, die nur darauf warten dich zu verschlingen und anschliessend wieder halb lebendig auszuspucken. Ich habe mich mit diesem "Ich-bin-unsicher-Lebensstil" ein kleinwenig abgefunden...nein, ich habe mich damit arrangiert. Klar ist es mühsam diesen Pfad ständig vor sich zu sehen und nur den nächsten Schritt zu wagen, wenn der eine Fuss sicher auf dem Pflaster steht. Eine andere Möglichkeit gibt es leider nicht. Manchmal aber kann es passieren, dass in der Ferne eine kleine Brücke auftaucht. Brücken sind wunderbar und eröffnen uns, den engen Pfad für eine Weile zu verlassen und sich auf einer kleinen Insel aus Sicherheit auszuruhen. Solche Momente geniesse ich sehr, auch wenn ich weiss, dass ich mich nicht für immer darauf niederlassen kann. Wir müssen früher oder später diese Insel wieder verlassen und weiter unserem Pfad folgen, egal wie dünn und furchterregend er auch sein mag.

Ich habe heute wieder einmal eine Brücke erreicht. Sie war aus massivem Holz und führte mich zu einer Insel, die mich ausatmen liess. Ich konnte mein Rücksäckli für einen kurzen Moment ablegen. Die Früchte am Baum und der kleine Brunnen stärkten mich, die Sonne motivierte meine Kreativität und Lust weiter zu machen und die anschliessende Rast gab mir genug Zeit, meinen weiteren Weg zu planen. Nun fühle ich mich bereit für den nächsten Abschnitt auf dem Pfad des Lebens...
Ich hoffe ihr auch?

Alles Liebe & Bis Bald
Lilly

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen